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Sigi Maron zum 80er: »Die Dinge beim Namen nennen, nicht blöd herumreden«

15. Landeskonferenz der KPÖ Niederösterreich am 24. Jänner 1987, von links: Walter Silbermayr, Franz Muhri und Sigi Maron
15. Landeskonferenz der KPÖ Niederösterreich am 24. Jänner 1987, von links: Walter Silbermayr, Franz Muhri und Sigi Maron

Am 14. Mai wäre Sigi Maron 80 Jahre alt geworden. Der 2016 verstorbene Maron war einer der bedeutendsten Liedermacher Österreichs. Aufgrund des langjährigen Boykotts von Ö3 gegen den deklarierten Kommunisten wurde er aber kaum im österreichischen Radio gespielt. Am Volksstimmefest ist eine Bühne nach Sigi Maron benannt, nun erscheint ein Buch in Erinnerung an den Ausnahmemusiker.

Der 1944 in Wien geborene Sigi Maron wuchs in einfachen Verhältnissen auf und entwickelte früh eine Leidenschaft für Musik. In den 1960er Jahren begann er, eigene Lieder zu schreiben. Es folgten erste Auftritte. Maron engagierte sich in sozialen Bewegungen und wurde etwa als Protagonist der Arena-Bewegung bekannt. In den 1970er Jahren wurde er zu einer wichtigen Stimme der österreichischen Arbeiter:innenbewegung und setzte sich in seinen Liedern kritisch mit sozialen Ungerechtigkeiten auseinander. Marons Lieder waren Ausdruck des Protests und des Widerstands gegen gesellschaftliche Missständ, vorgetragen in Wiener Mundart.

Neben seiner musikalischen Karriere war Sigi Maron auch politisch aktiv. Er war Mitglied der KPÖ und engagierte sich in der Behindertenbewegung u.a. bei BMIN, saß er doch aufgrund einer Kinderlähmung seit seinem zwölften Lebensjahr im Rollstuhl.

Sigi Maron veröffentlichte im Laufe seiner Karriere mehrere Alben. Aufgrund des langjährigen Boykotts von Ö3 gegen den deklarierten Kommunisten wurde er aber kaum im österreischischen Radio gespielt. Damit blieben ihm seine Live-Auftritte, von denen vor allem die zahlreichen Auftritte am Volksstimmefest in Erinnerung bleiben. Maron blieb bis zu seinem Tod im Jahr 2016 eine wichtige Figur in der österreichischen Musikszene. In den letzten Jahren wird er als bedeutender Vertreter des politischen Liedermachens wiederentdeckt.

Ein Überblick zu ausgewählten Interviews und Texten von, mit und über Sigi Maron sowie Bilder aus dem KPÖ-Archiv finden sich auf unserer biografischen Seite zu Sigi Maron.

Buchneuerscheinung »Red’n kaun ma boid«

Im Mai 2024 haben Margit Niederhuber und Walter Gröbchen mit »Red’n kaun ma boid« ein Lesebuch über Sigi Maron herausgegeben. Das Buch ist mit Unterstützung der KPÖ im Mandelbaum-Verlag erschienen und versammelt Texte unterschiedlicher Autor:innen zu Sigi Maron. Im Buch ist auch ein Beitrag der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr enthalten.

Anlässlich der Buchpräsentation findet am 13. Mai 2024 im Rabenhof-Theater eine Tribute-Show mit Yasmo & Mietze Medusa, Birgit Denk, Hans-Peter Falkner (Attwenger), Rainer Krispel und anderen statt.

10 Lieder von Sigi Maron, die du gehört haben solltest

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